Weitwinkelspiegel
Wir hatten ja bei der Bestellung unseres WoMo’s auf das Paket mit den Busspiegeln verzichtet. Nun stellte sich aber heraus, das Euramobil die normalen Spiegel ohne Weitwinkel- Zusatzspiegel liefert. Ungewöhnlich, da eigentlich auch für Fahrzeuge über 3.5 to Weitwinkelspiegel vorgschrieben sind, ab 7.5 to dann noch viele mehr…….
Nun denn, ohne diesen geht es nicht, der Blick zur Seite ist einfach zu eingeschränkt.
Der Hauptspiegel ist von MEKRA, einem großen deutschen Fahrzeugspiegelhersteller, ist schön groß (war früher bei MAN- LKW Serie, heute noch an diversen LKW im Bereich bis 10 to GG zu finden) und es gibt auch einen Zusatzspiegel „Weitwinkel“.
Dieser ist aber viel zu groß für unser WoMo, so habe ich mal recherchiert, was man noch montieren kann. Gefunden dann den Spiegel des „Mercedes Sprinter“ / „VW Crafter“ der ersten Generation, wird auch in Umbausätzen für WoMo’s verwendet / angeboten, dort aber recht überteuert verkauft (der Zwischenhandel will ja auch leben).
Kurzum, die MEKRA – Teilenummern aus deren Katalog (Teilenummernlisten) rausgesucht, man braucht dazu allerdings einige Randinformationen. Die Teilenummern sind „MEKRA Weitwinkelspiegel – 56.3491.110H“ und „MEKRA Weitwinkelspiegel – 56.3492.110H“. Man braucht beide Nummern, da es aufgrund der unsymetrischen Form eine linke und eine rechte Ausführung gibt.
Diese dann im Internet – Autoteilehandel für deutlich unter 50€ je Stück beschafft.
Die Montage – für jeden halbwegs handwerklich Begabten machbar
Zur Montage muss man zuerst das Spiegelglas des normalen Spiegels herausnehmen, diesen dazu ganz nach unten verstellen, dann das Glas nach oben herausziehen (so, dann wäre auch schon mal erklärt wie man am normalen Spiegel das Glas tauscht).
Nun am besten mit einem Bandschleifer (Überkopf im Schraubstock der Werkbank eingeklemmt), die Füßchen des Weitwinkelspiegels soweit eben schleifen, bis es passt (der Sprinter-Hauptspiegel ist oben sehr stark verrundet, da müssen wir anpassen).
Hierbei darauf achten, das Spiegelgehäuse etwas stärker als ich es gemacht habe, nach unten abzuwinkeln, es kommt dem Einstellbereich des Weitwinkelspiegels zugute (bei mir ist es etwas knapp, habe dann den Spiegelglaseinsatz am Kunststoffrahmen etwas bearbeiten müssen, um den Spiegel weit genug nach unten neigen zu können). Am besten testet man vor der Montieren die Ausrichtung und den Stellbereich, man braucht dann halt einen Helfer, der den Spiegel richtig positioniert.
Das Abschleifen wird nicht ganz passgenau möglich sein (Wohnmobilisten im Unruhezustand haben da vielleicht etwas mehr Geduld als ich), macht nichts, nachdem er dann mit den mitgelieferten Schrauben auf dem Hauptspiegel montiert ist (ausrichten, anzeichnen und passgenau zwei 4.5er Löcher bohren), habe ich den Spalt zwischen dem Spiegelfuß und dem Hauptspiegel mit Zweikomponenten-Industrie-Kleber UHU-Hart in schwarz (mit Pistole und Mischrohr) geschlossen. Man kann auch schwarz eingefärbtes Silikon nehmen, oder auch transparentes, wenn der Spalt sehr klein ist.
UHU-Hart wird nur in einer dünnen Raupe aufgetragen, dann bei Temperaturen über 15 Grad Celsius ausgehärtet. Hierbei verfließt die Raupe dann zu einer perfekten Kehlnaht von alleine.
Was bringt es?
Ohne Weitwinkelspiegel ist bei der Fahrzeugbreite die Sicht nach schräg hinten nahezu unmöglich, der Weitwinkelspiegel bringt nun ein Sichtfeld, das am Fahrzeugende viel weiter zur Seite reicht (ca. 8-10m in die Breite) als der normale Spiegel. Fahrzeuge auf der danebenliegenden Fahrbahn sieht man nun auch, wenn sie direkt neben einem fahren. Ein Sichtfeld halt, wie es sich gehört.
Ein wieder Punkt unserer Wunschliste abgearbeitet.
Vielen Dank für die zahlreichen sehr hilfreichen Beschreibungen und Erfahrungsberichte! Ich vermisse noch mehr Reisebeschreibungen und hoffe Sie sind in weihnachtlicher Stimmung. herzliche Grüße aus dem Allgäu . Kurz vor dem Erwerb eines EuraMobil Profila RS! Klaus Poschmann