Einspeiseleistung von Wind- und Solarenergie in Deutschland
Der aktuell sehr heiße Sommer hat mich dazu gebracht mal ein bisschen zum Thema Anteil der regenerativen Energien am Gesamtenergiebedarf zu recherchieren. Bekannt war mir, dass nicht unbedingt der Sommer die Spitzenwerte bei den regenerativen Energien bringt (Anteil Windkraft).
Auch hatte ich vor kurzem einen Artikel (der ist leider nicht/nicht mehr Online abrufbar) in der „BZ“ gelesen, das aktuell der Anteil der Solarenergie an der Stromerzeugung im Bundesschnitt bei 33% (in BaWü sogar bei 40%) liegen würde.
Solchen Aussagen stehe ich (erstmal) etwas kritisch gegenüber, denn oft werden die Werte für eingespeiste Arbeit (in kWh oder GWh) und die Einspeiseleistung (in kW oder GW) vermischt (Leistungsdaten muss man immer in Relation zur gesamten erzeugten Energie sehen um den Anteil bestimmen zu können und sind meist Spitzenwerte). Daher mal, es könnte auch Andere interessieren eine tagesaktuelle Grafik (dynamisch) für die Einspeiseleistung von Wind- und Solarenergie in Deutschland (bereitgestellt von Portal windjournal.de). Diese Daten stehen aus den Echtzeitdaten der Leitungsnetze jederzeit zur Verfügung.
Die Grafik ist zwar nett anzuschauen, es fehlen mir hier jedoch die Vergleichsdaten und Informationen zur Gesamt- Energieerzeugung bzw. Verbrauch. Die finden Sie z.B. hier bei AGORA-Energiewende oder hier beim Fraunhofer ISE.
Diese Grafiken von AGORA sind zwar tagesaktuell (aber erst nachschüssig bestätigt), bei den Power Charts des Fraunhofer ISE werden getrennt auch die Planwerte angezeigt, jedoch nicht direkt der Eigenverbrauch in DE, den muss man aus anderen Grafiken herausziehen.
Letztlich bietet die Webseite Energie-Charts des Fraunhofer ISE aber wesentlich mehr Informationen, man muss sich die Grafiken aber erst zusammenstellen.
Sie können da jedoch auch die Exportrate sehen, die meist deutlich positiv ist (wir könnten in DE nämlich durchaus noch etwas weniger mit den Grundlastkraftwerken erzeugen – sofern diese Grundlast nicht für die Netzstabilität notwendig ist, m.W. gibt es auch immer noch Einspeisegarantien für die Braunkohlestinker im Osten (und Westen) – Aussagen meinerseits ohne Gewähr). Man kann auch erkennen, das je nach Tageszeit Energie eingekauft wird (z.B. Spitzenlastabdeckung aus den Speicherkraftwerken in der Schweiz, aber auch andere Quelle – z.b. immer noch Kernenergie aus dem unsäglichen französischen KKW Fessenheim hier am Rhein).
Um den Faktor des Energieexportes bereinigt wäre der prozentuale Anteil der regenerativen Energieerzeugung meist höher als im ersten Blick aus der Grafik ersichtlich (wenn wir nur Deutschland betrachten wollen).
Des weiteren kann man sich hier auch die anderen Energieträger anteilig betrachten, die interaktive Grafik ermöglicht einzelne Energieträger ein- und auszublenden.
Für die Jahresübersicht benötigen wir aber letztlich die Daten über die elektrische Arbeit (also in Terawattstunden [TWh]). Hierzu habe ich aktuell nur beim Fraunhofer ISE eine Onlinequelle gefunden, die Echtzeitdaten z.B. je Tag liefert (den Zeitbereich kann man wählen, Daten ab 2015 sind abrufbar). Für das vergangene Jahr (2017) aber z.B. auch eine Präsentation des Fraunhofer ISE, zu finden hier (sicher gibt es auch noch andere Quellen), die veranschaulichst das Ganze mal mit Jahreszahlen.