Optimierung Hauswasserwerk

Drehstrommotor

Ein neuer Motor wurde leider notwendig, da der Originalmotor von Grundfos eine 380V/440V (Dreieck/Stern) Ausführung war, der FU aufgrund der Baugröße aber nur an 1NPE/230VAC arbeitet und somit nur einen 230V/400V (Dreieck/Stern) – Motoren treiben kann.

Aber der Neue ist ein zeitgemäßer Hocheffizienzantrieb (Klasse IE2), er ist 15-20% effizienter als der Alte (der doch immerhin schon deutlich über 15 Jahre alt war – Stand des Umbau’s 2013).

Eine neue Riemenscheibe musste auch sein, der Originalmotor hatte leider keinen Norm-Wellendurchmesser, die Riemenscheibe konnte ich also nicht übernehmen. Hier dann eine Taper-Scheibe genommen, die kann man ohne Aufschrumpfen problemlos montieren.

Das ganze kostete nicht die Welt (105€ + 15€).

Den alten Motor habe ich dann erfolgreich per „Bucht/Ebäh“-Kleinanzeigen verkauft als Ersatzmotor für die WL3000/3002 bzw. WN301, da die passende Riemenscheibe ja nicht demontiert wurde, letztlich kostete mich dann der neue Antrieb gerade mal 50€. Der Motor tut heute noch seine Dienste irgendwo in Mecklenburg/Vorpommern.

Drucksensor

SICK - Drucksensor (Drucktransmitter & Druckschalter)

SICK-Absolutdrucksensor 0-4bar

Den Wasserdruck nun auf über 4 bar anzuheben (Drucksensor macht es ja mit seinem Messbereich möglich) macht allerdings keinen Sinn,  da man deutlich über 3,5 Bar Wasserdruck sowieso nicht nutzen kann, das sonst er im Pumpen-Wind-Gehäuse der WN301 integrierte Überdruck/Überström – Ventil (typ. Öffnungsdruck dieser etwa 4  bar (Version „Blau“)) sonst bei jedem Kolbenhub leicht öffnen.

Grund hierfür, dieses Überdruckventil „sieht“ als Druck die Differenz zum Unterdruck der Saugseite, wodurch der maximale Ausgangsdruck um den Unterdruck der Saugseite reduziert ist. Auch wir haben, ganz nah am Rhein im Sommer im Kellerniveau noch etwa 4 m Saughöhe (also -0.4 bar) zu überwinden.

Aktuell habe ich den Drucksensor Sollwert auf 3,6 bar, Regelung läuft wie bekannt sehr gut. Druckschalter auf 3.4 – 3.7 bar eingestellt. Nun tritt zwar das oben beschriebene Öffnen des Überduckventils minimal auf – aber nur im Sommer bei niedrigem Grundwasserstand.

Achtung: Sollten Sie nachfolgende Informationen verwenden und in einer eigenen Lösung umsetzen wollen, beachten Sie bitte die technischen Anforderungen an die fachgerechte Ausführung von Elektroinstallationen, sowie auch die einschlägigen Vorschriften der Trinkwasserhygiene (DVGW u.a.). Für die hier gemachten Aussagen, Erläuterungen und Beschreibungen lehnen wir jegliche Haftung ab.

Aufbau und Inbetriebnahme

Die obigen Komponenten in einen Spelsberg-Kleinverteiler eingebaut, den ich mir netterweise von Spelsberg (ELS) als kostenloses Muster kommen ließ.

Die restlichen Bauteile, ein paar Reihenklemmen, einen Not-STOPP-Schalter (der FU hat hier speziellen Eingänge dafür – sicheres Abschalten der Leistungsendstufe), einen Umschalter, um am FU den Reglerbetrieb abschalten zu können.

Ein paar Meter abgeschirmte mehradrige Leitung (LAPP Ölflex CY 4×1.5qmm), da die Verbindungsleitung FU zu Motor abgeschirmt ausgeführt werden muss, sonst können die Störstrahlungsgrenzwerte (EMV-Emmisionen) für den Haushalts/Kleingewerbebereich nicht eingehalten werden.

Ein NOT-STOPP ist übrigens zwingend notwendig, da es sich bei dieser Anwendung um eine selbstständig anlaufende, automatisierte Anlage (Maschine) handelt.

Wie habe ich die elektrische Verschaltung und die FU-Programmierung/Konfiguration durchgeführt:

  • Condor-Membrandruckschalter

    Condor-Membrandruckschalter

    Den bauseits vorhandenen Membran-Druckschalter am Windkessel habe ich als zusätzlichen „Sicherheits“- Schalter weitergenutzt, er schaltet, sollte der FU einen Defekt aufweisen und nicht mehr auf seine Steuersignale reagieren, spätestens bei 4 bar Überdruck die Stromversorgung des FU auf der Netzspannungsseite (230VAC) ab. Damit wird auch verhindert, das die Überdruckventile in der Pumpe dauerhaft (bei jedem Kolbenhub) öffnen, der Verschleiß an der Pumpe wird so minimiert. Dieser dient somit der Erhöhung der Betriebssicherheit beim Auftreten des ersten Fehlers (hier Ausfall der Regel- / Steuerfunktionen des FU).

  • Vom SICK Drucksensor den 4-20mA Istwert – Ausgang als Istgröße auf den FU geführt. Diesen Analog – Eingang habe ich am FU dann so parametrisiert, das ich direkt den Reglersollwert als Druck in [Bar] einprogrammieren kann. Als Druckwert wurde letztlich ein Druck von 3.6 bar als Sollwert vorgegeben. Die Reglereinstellungen habe ich dann empirisch optimiert, so das ein schneller, aber weitest gehendst überschwingungsfreier Betrieb sich ergibt.
  • Vom SICK-Drucksensor zusätzlich dessen Schaltausgang (hat ja die Doppelfunktion Drucksensor/Druckschalter), der auf einen Ausschaltdruck von 3,7 bar, wieder einschalten bei 3.4bar programmiert wurde, auf einen FU-Schalteingang geführt. Dieser elektronische Druckschalter wird der Regelung im FU übergeordnet, so das bei Regelfehler eine schöne weiche Abschaltung/Einschaltung mit geführter Beschleunigungs- /Brems- Rampe (1 sec) durchgeführt wird.
  • Einen Drehkippschalter ebenso auf den FU geführt, der Eingang wurde so parametrisiert, das damit die FU-Druckregelung an-/abgeschaltet werden kann. Somit kann ich den „klassischen“ Druckschalterbetrieb nutzen, oder die Funktion der PID-Druckregelung.

Ein Tipp für den Fach-Installateur („Klempner“): Im folgenden Bild sehen Sie den Drucksensor und den Druckmanometer korrekt montiert in sogenannten „Manometer“ – Sitzen. Nicht einfach in eine passende Gewindebuchse mit Teflonband-/Teflonschnur oder noch schlimmer Hanf dicht – „gemurkst“ (nur konische Gewinde dichtet man mit Hanf – habt ihr im 1. Lehrjahr gelernt, aber ganz schnell vergessen 😉 ). Im Manometersitz wird dieser korrekt mit einem metallischen (Kupfer) Dichtring gedichtet; handfest Eindrehen und mit einer viertel Umdrehung dichten – so macht man das … (die Korrosionsflecken, die im Bild sichtbar sind, rühren nicht von Undichtigkeiten, sondern sind Reste der Dichtigkeitsprüfung mit Lecksuchspray, die ich dummerweise nicht abgewischt hatte).

 

Windkessel mit Manometer, Füllventil und Drucksensor

Windkessel mit Manometer, Füllventil und Drucksensor, Manometer und Drucksensor.

Inbetriebnahme, Parameter-Optimierung, alles läuft bestens, die Pumpe läuft nun konstant mit etwa 12-15% Drehzahl, wenn nur eine größere Wasserentnahmestelle geöffnet ist. Änderungen in der Abnahmemenge (Wasserfluss) werden prompt und stetig ausgeregelt.

Die Erkenntnis war hier auch, das seltenst die Drehzahl über 50% ansteigt, auch wenn viel Wasser im Haus abgenommen wird.

Nur wenn zusätzlich mindestens mit zwei Gartenbewässerungsschläuche zusätzlich Wasser abnehmen, geht die Pumpe mal deutlich über 50% Drehzahl, den Maximal – Betriebsfall mit einer Abnahme von 3000l/h konnte ich bis dato im Hauswassernetz gar nicht simulieren. (Dennoch ist die Auslegung der Pumpe in Ihrer Größe richtig, wenn wir unser 3-Familienhaus auch mit der entsprechenden Personenzahl belegen würden.)

Steuerkasten mit Frequenzumrichter

Schaltkasten mit Frequenzumrichter und Ansteuerung für ein elektrischen Kalkschutzgerät (nicht mehr in Betrieb)

Die Druckregelung, erfolgt auf besser 0.02bar, was will man mehr, das kann man wirklich als konstanten Druck bezeichnen.

Die Parametriesierung des PID – Reglers wurde übrigens so vorgenommen (über die Funktion „Mindestdrehfrequenz“) das bei Abnahmeentfall (oder extrem geringer Abnahme) der Druck etwa 0.05bar über den Regel – Sollwert ansteigt, dann bleibt der Motor stehen, er wird aber nicht wirklich abgeschaltet (der Motor schon, aber der Regler nicht, er wird in seinem aktuellen Zustand „eingefroren“). Wird der Sollwert dann wieder um etwa 0.02 bar unterschritten, nimmt der FU den Regelbetrieb wieder auf, dies erfolgt dann ganz ohne Anlauf-Überschwinger oder Ähnlichem.

Wichtige Erkenntnisse am Rande:

  • Der FU muss auf einen Mindestdrehzahl von 5 Hz (also 10% Drehzahl) programmiert werden, um im Zahnradgetriebe der Kolbenpumpe die Ölförderung sicher zu gewährleisten, sonst läuft nämlich das vom großen Zahnrad aus dem Ölsumpf noch oben mitgeführte Getriebeöl schneller zurück als das Zahnrad sich nach oben dreht. Das kleine, oben liegende, Zahnrad (getrieben von der großen Riemenscheibe) würde es auf Dauer die mangelnde Öl-Versorgung mit erhöhtem Verschleiß quittieren.
  • Da die Kolbenpumpe eine wellen- (sinus-) förmig ansteigendes und absinkendes Drehmoment vom Motor verlangt (Drehmomentmaximum im unteren Totpunkt (UT) und oberen Totpunkt (OT) des Kolbens, die Pumpe hat ja einen doppelt wirkenden Hubkolben), sollte unbedingt am FU die Funktion der „Drehfeldkorrektur“-Regelung aktiviert sein, so wird eine Schlupf-Kompensation (ist ja ein Asynchronmotor) vorgenommen und eine permanent (nahezu) konstante Wellendrehzahl am Antrieb erreicht.
  • Im Rahmen der Umbauten hatte ich auch den Keilriemen getauscht, nun  natürlich auf einen Keilriemen mit Zahnung, dessen Verluste sind bei Umlauf um die kleine Riemenscheibe auf der Motorwelle geringer. Auch musste, da der FU das maximale Anlaufdrehmoment nun sauber begrenzt, die Riemenvorspannung nicht mehr so stramm sein, der Riemen zeigt dennoch keinerlei sichtbaren Schlupf, Abrieb ist gar nicht feststellbar. Gut für die Lagerbelastung am Motor und der Pumpenseite, aber auch für die Lebensdauer des Keilriemens.

Einbau einer „neuen“ Pumpe in 01/2021

WN301 generalüberholt

Generalüberholte WN301 – 01/2021

Auch ein „Wasserknecht“ braucht Pflege.

Wurde um 2010, nach etwa 15 Jahren Betrieb, eine Vorort-Wartung durchgeführt (Kolben, Stopfbuchse, Ventilplatte getauscht), so musste nun Anfang 2021 die Pumpe ausgetauscht werden, da sie zunehmend zum „Hammerwerk“ wurde – das Pleuellager ist offenbar verschlissen. Zudem wurde sie undicht an der Stopfbuchse – ein nachstellen hilft nix, die Kolbenstange ist derart eingelaufen, da versagt die beste Stopfbuchse.

Eingebaut wurde nun eine komplett überholte WN301 – quasi ein 1:1 Austausch ohne irgendwelche Anpassungen der Anschlüsse. Sie sollte nun wieder 25 Jahre halten, die alte Pumpe wird zurückgegeben.

Lieferant war hier ein privater Anbieter aus Detern / Friesland, gefunden über EBAY-Kleinanzeigen. Aber auch andere, z.B. die Fa. Steffens – Pumpen bieten, wenn sie eine passende Pumpe am Lager haben, einen Austauschservice an. Übrigens, die Fa. Steffens baut nun auch einige Loewe – Wasserknecht Pumpentypen komplett neu.

Fazit:

Die Anlage läuft so nun schon seit  7 Jahren ohne jeglichen Ausfälle.

  • Mein Ziel, absolut konstante Druckverhältnisse im Hauswassernetz, wurde voll erfüllt.
  • Der Kostenaufwand hielt sich mit etwa 400€ und ein paar Stunden Arbeit absolut in Grenzen.
  • Allerdings muss man, wenn man alle Komponenten neu kauft, die Verdrahtungs- und Installationsarbeiten (durch Fachhandwerker) hinzu rechnet, schon mit einem regulären Straßenpreis von 1500-1800€ rechnen.
  • Im nächsten Schritt, wenn meine Heizungsanlage modernisiert wird, entfällt der riesige Pufferspeicher und wird durch einen kleineren (80-100L) Edelstahl-Membran-Ausgleichsbehälter (Trinkwasser – tauglich) ersetzt, denn der Große ist nun absolut überflüssig.

Ein Wort noch zur Energiebilanz: Der Jahresstromverbrauch liegt möglicherweise minimal höher als bei der „alten“ Lösung, aber Komfort ist im Allgemeinen auch nicht für lau zu bekommen. Der FU hat eine permanente Energieaufnahme von etwa 5W (also etwa 44kWh/a), durch den konstanten Druck von 2.92 bar (dies ist etwas niedriger als der bisherige mittlere Druck von (4+2.4)/2 = 3.2 bar) ist der Energiebedarf im Mittel um knapp 9% niedriger im Förderbetrieb, zusätzlich aber durch den mindestens 15% effizienteren Antrieb noch optimiert, also effektiv etwa 22% als Minderleistung. Dies kompensiert den permanenten Ruheleistungsbedarf ganz gut, ob der effizientere Förderbetrieb im Jahresmittel den Ruhebedarf kompensiert, kann ich nicht sagen, habe ich nicht gemessen.

Alles in allem – Konstant-Druckregelung wie mit einer Kreiselpumpe – aber auf deutlich angehobenen Wirkungsgrad-Niveau.

Habe ich Ihr Interesse geweckt? Sprechen Sie mich an ……

 

 

2 Antworten

  1. Manfred Weiser sagt:

    Hallo Michael,

    faszinierend die Druckregelung an Deinem Hauswasserwerk.

    Du hast ja „Interessenten“ dazu aufgefordert sich zu äußern, was ich hiermit nun etwas ausführlich machen möchte, auch um vielleicht noch etwas dazuzulernen…

    Ich habe dasselbe „Problem“, meine Pumpe (eine 4 Kubikmeter/Stunde- Kolbenpumpe W40 aus dem VEB Pumpenfabrik Salzwedel) verrichtet schon seit Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zuverlässig seinen Dienst im Keller. Im Laufe der Jahre habe ich dann einen neuen Kunststoff – Zylinder, eine neue Kolbenstange aus Edelstahl und ich glaube drei Paar neue Manschetten verbaut und auch das Öl wurde ab und zu mal gewechselt.
    Nun bin ich auf Deinen Beitrag mit der Druckregelung gestoßen. Ein interessanter Ansatz.
    Ich selbst habe von 1970-73 Steuer- und Regelungstechnik gelernt und traue mir, obwohl schon lange aus dem erlernten Beruf raus, so etwas noch zu. …
    Auf dem Schrottplatz standen mir bei meinem letzten Besuch zwei große ausrangierte Kompressoren gegenüber, von denen ich mir gleich drei Druckmessumformer abgeschraubt habe. Mit dem Messbereich von 0-50psi konnte ich da noch nichts anfangen, aber daheim angekommen und nachgeschaut, stellte sich heraus, dass das etwa 0-3,5Bar sind. Etwas mehr wäre zwar schöner, aber mit einem angepeilten Enddruck im Kessel von 3,2 bis 3,3Bar müsste es gerade noch gehen. Ich habe sie für ein kleines Trinkgeld bekommen. Der Ausgang bringt 4-20mA. In den E-Bay Kleinanzeigen fand ich einen Danfoss VLT5003 Frequenzumrichter (3,1kVA) mit dazugehörendem LC-Filter, den ich dann für 90€ (günstig?) bekommen habe. Der war, wie man mir versicherte, noch bis März 2019 in Betrieb – aber auch vollkommen verdreckt. Nach der fälligen Reinigung sieht er wieder wie neu aus und er funktioniert auch nach ersten Erkenntnissen tadellos.
    Ich sitze nun schon zwei Tage an der Parametrierung, noch nicht an der Pumpe, sondern mit einem regelbaren Netzteil an den 4-20mA Eingangsklemmen in meiner Bastelstube.
    Die Einstellerei ist für mich auch etwas Ungewohntes, aber ich finde mich (langsam)zurecht. Ein paar Tipps von Dir, wie Du dabei vorgegangen bist sind mir mehr als willkommen.

    Genug der Vorrede, ich habe da eine Frage:
    Wenn der „End-Wasserdruck“ erreicht ist, ist der Motor ja im Idealfall an seiner Minimaldrehzahl (die empfohlenen 5Hz) und der FU schaltet seinen Ausgang ab. Das passiert bei meinem Versuchsaufbau aber nicht abrupt, sondern er bekommt immer noch einige „kleine Stromstöße „ (ist auch zu hören) bevor er dann endgültig aus ist. Das ist der sehr langsamen Änderung des Istwertes (den ich jetzt aber nur mit dem Netzteil simuliere) zu verdanken.
    Ich habe einen 750 Liter Windkessel und da steigt der Druck bei laufender Pumpe nur sehr langsam an (ist natürlich auch abhängig von der Größe des vorhandenen Luftpolsters).
    Das Gleiche passiert auch, wenn bei fallendem Druck der Motor vom FU wieder zugeschalten wird. Eine kleine Hysterese wäre da sinnvoll. Die Parametrierung gibt das beim Danfoss aber nicht her, vielleicht stelle ich mir ja auch nur zu dumm an, oder ich finde es einfach nicht…. Ich habe das jetzt (immer noch im Versuchsaufbau!) so gelöst, dass ich parallel zum 4-20mA-Eingang des FU einen Widerstand von 33kOhm geschaltet habe, den ich bei Erreichen der Mindestfrequenz (eingestellt auf 5Hz) von einem kleinen 24V Relais ( welches vom FU angesteuert wird), vom Eingang trennen lasse. Dadurch springt der Istwert um ca. 0,02Bar nach oben – wodurch der Motor sauber abgeschaltet wird. Wenn der Motor dann wieder vom FU bei fallendem Druck angesteuert wird, wird sofort beim Start mit 5Hz die Mindestfrequenz überschritten, das Relais zieht an, der Istwert springt ein klein wenig nach unten und der Motor läuft sauber an. Das Ganze verfälscht aber die Druckanzeige ein wenig, aber damit kann ich leben.
    Wie hast Du, das sicher auch bei Dir auftretende Problem gelöst, kann man am Mitsubishi FU eine Hysterese einstellen, ist das nötig oder tritt bei Dir das Problem nicht auf?

    Einen Tag später…

    Jetzt befindet sich der FU (zur Probe) im Keller und das Relais mit dem 33kOhm Widerstand habe ich wieder entfernt. Es scheint doch ohne, nur mit dem Signal des Druckmessumformers, ganz gut zu funktionieren.

    Aber ein neues Problem zeigt sich. Bei wenig Wasserentnahme dreht sich der Motor ja nur in den unteren Drehzahlen, wobei er sich nach einiger Zeit merklich(!) erwärmt. Das kommt wohl von der mangelhaften Kühlung durch das am Motor fest verbaute Lüfterrad. Der Motor ist nicht unterdimensioniert (ist der Originalmotor der Pumpe). Bisher (ohne Regelung) reichte der 1,0kW Motor aus. Beim Garten bewässern (der Druck schwankt dabei zwischen 2,6 und 3,4 Bar) wird der Motor nur gut handwarm. Ich habe ihn durch einen noch vorhandenen mit 1,1kW ersetzt, aber die Erwärmung bleibt etwa gleich. Jetzt werde ich versuchen auf dem Schrottplatz einen größeren, mit vielleicht 1,5kW aufzutreiben. Einen Neuen kaufen möchte ich noch nicht, erst einmal testen….
    Hattest Du eigentlich auch ein Problem damit?

    Das laute Schließen der Rückschlagklappe in der Ansaugleitung beim Abschalten der Pumpe ist jetzt nicht mehr zu hören. Die Pumpe habe ich im vergangenen Winter auf „Gummifüße“ sprich Silentblöcke gestellt und die Saug- und Druckleitung teilweise durch PE-Rohr ersetzt. Die Arbeit hat sich gelohnt, sie ist im Haus kaum noch wahrzunehmen.
    Jetzt hört man im Keller aber bei geringer Drehzahl das Klappern der Pumpenventile und der Motor surrt etwas.
    Hast Du eigentlich schon Deinen großen Druckkessel gegen einen kleineren ausgetauscht? Wenn ja, wie groß ist der Neue und wie sind die Erfahrungen? Ich kann mir gut vorstellen, dass man dann auch wieder die Regelparameter neu anpassen muss, weil sich die Regelstrecke merklich verändert (ist nicht mehr so träge, reagiert dadurch schneller).

    • Hallo Manfred,

      sehr interessant Deine Versuche, bist ja fast am Ziel.

      Aktuell habe ich (wieder/immer noch) einen 400 Liter Kessel dran, ein Neuer, letztes Jahr leider ein Loch im Alten (und wieder der ganze Keller unter Wasser), in der Eile war nur der Ersatz mit dem gleichen möglich, war einen Tag vor einem nicht verschiebbaren Urlaub. Ist leider auch wieder starr mit der Pumpe gekoppelt, suboptimal für die Geräusche.
      Aber nächstes Jahr (so hoffe ich doch, bei uns sind praktisch keine Heizungsinstallateure zu kriegen – alle haben zu viel zu tun) wird im Rahmen der neuen Heizung aus Platzgründen dann ein durchflossener 100-150L Druckbehälter mit Membran eingebaut (und mit Flexschlauch zur Pumpe). Getestet habe ich das schon (das kleine Puffervolumen), den 400 Liter Kessel so weit gefüllt, das nur etwa 75 Liter Luftvolumen übrig blieb, dann mit Kompressor auf Vordruck gebracht. Kurzum, es ergab sich keine relevante Änderung des Regelverhaltens – passt.

      Anfang des Jahres ging mein FU immer mal wieder in thermische Störung, wenn er längere Zeit mit 5 Hz vor sich hin kroch – die Ursache dafür habe ich noch nicht gefunden, aber ist auch egal, ich habe die Mindestfrequenz etwas angehoben (8-9Hz) und das Problem war weg – hätte auch den maximalen Strom etwas senken können, offenbar zieht der Antrieb bei langsamen Drehzahlen etwas mehr als der Nennstrom.

      Der Mitsubishi – FU hat eine Funktion (Parameter), in der er den Antrieb abschaltet, wenn die Stellgröße unter den (äquivalenten) der Mindestfrequenz fällt, der Antrieb bleibt dann einfach stehen und läuft dann mit den Stopp-Parametern einfach weiter, wenn der Druck minimal gesunken ist. Falls der Danfoss auch so was hat – mal suchen – damit kann man das „kriechen“ etwas optimieren.
      Allerdings sollte bei deinem großen Puffer auf eine Erhöhung der Mindestdrehzahl ähnliches bringen, zwar „schießt“ der Druck leicht über den Nennwert, aber das sind dann auch nur ein paar hunderstel Bar.

      Erwärmung Motor bei Langsamlauf: Denke mal über einen neuen Motor mit Effizienzklasse 2 oder 3 nach, zumal alte Motoren zum Teil so schlechte Bleche im magnetischen System haben, das die bei den Oberwellen durch die Ansteuerung per FU, gehörig erhöhte magnetische Verluste verursachen – und sich dadurch deutlich stärker erwärmen (ist der Motor von vor 1980, dann ist das vermutlich so – damals wurden Motor für FU-Ansteuerung noch extra ausgelegt).
      Ein Motor mit 1.1-1.3kW kriegt man schon für etwas über 125,–€, dann noch eine Variante mit Temperaturfühler nehmen, sofern der FU dafür einen Eingang hat, dann ist das thermische Problem gelöst – und abgesichert.
      Ggf. geht (für die alten Motoren) auch ein Sinusfilter hinter dem FU, beseitigt auch die Oberwellen, ist aber preislich selten interessant.

      Ansonsten wünsche ich Dir (als Rentner mit „unendlich“ Zeit) gutes Probieren – das klappt schon.

      Gruß
      Michael

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