Projekt Car-Hifi im WoMo
Frontbereich
Die erkannten Mängel führen zuerst zum Lösungsansatz
- Lautsprecher ein zu bauen, die mindestens bis in den Kickbassbereich hinunter reichen.
Hierzu müssten wir ein 165 mm System einbauen (ein 130 mm System bringt hier nicht wirklich was, drückt den f3 – Punkt gerade mal knapp unter 100 Hz), dies scheitert jedoch, auch wenn man mittels Zusatzrahmen eine Aufnahme für diesen Lautsprecher aufbaut (spezifischer Rahmen aus dem 3D-Drucker mit Kunstleder o.ä. bespannt), an den nicht ausreichenden Platzverhältnissen am bisherigen Lautsprecher-Ausschnitt. Diesen zu vergrößern widerstrebt mir, ich möchte nicht an der Frontabdeckung meines VI herum sägen (ist nämlich dann ein „dauerhafter“ Eingriff).
Alternativ wesentlich höher aufbauen, das sieht „besch…en“ aus und behindert dann auch die Sicht nach vorn durch die Windschutzscheibe, geht also auch nicht.
Nach vielem hin und her bin ich zu folgender Lösung gekommen:
- Die Frontabdeckung des VI vor der FIAT-Armaturentafel deckt zwar ab, ist aber nach unten recht offen (die Teile links und rechts, die mittlere deckt ja den Motorraum ab). Dies führt für tiefe Frequenzen dann zu einem mehr oder minder ausgeprägtem akustischen Kurzschluss, der Lautsprecher kann dann nie bei tieferen Frequenzen markant Schalldruck abgeben. Damit bringt auch ein bassfähiger Lautsprecher hier nichts / nicht viel.
- Mit Akustikmatten und Butylklebematten soweit als möglich den nach unten abgestrahlten Schall des Lautsprechers abblocken, vollständig wird es nicht gehen, dazu sind die Einbauten darunter zu zerklüftet.
- Damit leben, das die vorn eingebauten Lautsprecher nicht wesentlich unter ca. 120 Hz Frequenz genutzt werden können, denn typ. 10 cm Systeme haben ihren f3 – Punkt meist sowieso um die 100 – 120 Hz. Und bis dahin funktioniert es ja in der aktuellen Konstellation schon.
- Einen Subwoofer ergänzen, der dann allerdings auch den Kickbass – Bereich mit abdecken muss (sollte mindestens bis 150-200Hz linear laufen), möglichst in doppelter Form für den linken und rechten Kanal, den NUR für Tiefbass ist das Musiksignal im allgemeinen monaural. Damit können wir den „10er“ dann als reiner Mitteltöner betreiben.
Des weiteren strahlen aktuell die Lautsprecher komplett nach oben schräg zur Frontscheibe ab, für tiefere Töne kaum ein Problem, da funktioniert die kugelförmige Schallausbreitung recht gut; die Reflexion an der Scheibe spielt hier keine wesentliche Rolle. Hohe Töne werden jedoch sehr gerichtet nach schräg oben, vom Hörer weg zur Frontscheibe abgestrahlt. So entsteht ein sehr diffusen Klangbild, zwar stereofon, aber mit einer sehr breiten räumlichen Aufweitung. Aufgrund der i.A. sowieso zu lauten hohen Tonlage üblicher Fahrzeug – Lautsprecher klingt es aber noch ganz passabel, für meinen Geschmack aber viel zu hell, der Grundtonbereich ist halt zu mager.
Hier sollte/muss eine direktere Abstrahlung der Höhen erfolgen, also als Frontlautsprecher ein Zweiwege – Kombo-System wählen, die Hochtöner werden dann in ovale (eiförmige) Gehäuse eingebaut, womit ein direkte Ausrichtung auf den Hörer möglich wird. Hier möchte ich gezielt auf die Montage seitlich an der A-Säule verzichten (wie man es an vielen normalen Fahrzeugen – PKW – umsetzt), ist mir technisch zu aufwändig, die A-Säulen-Verkleidung des WoMo auszubauen, zumal auch die Führung des Frontscheiben – Rolladen in die A-Säulen – Abdeckung integriert ist.
Hier ist dann besonders auf den durch das direkte Abstrahlen deutlich zu lauten Hochtöner zu achten, die Frequenzweiche muss/sollte über entsprechende Einstellmöglichkeiten verfügen.
Bei der Auswahl eines geeigneten Lautsprechersystems ist zudem darauf zu achten, das eine saubere Trennung zwischen Tief-/Mitteltöner und Hochtöner mit einer sauber abgestimmten Frequenzweiche möglich ist. Bei vielen Kombo-Systemen laufen Mitteltöner und Hochtöner über große Frequenzbereiche parallel oder die Mitteltöner sehr weit hoch, die effektive Trennfrequenz liegt dann meist bei 5-6 kHz, in einem Bereich, wo die Mitteltöner oft schon am/über dem Limit sind. Außerdem ist der parallele Betrieb zweier unterschiedlicher Lautsprecher klanglich immer kritisch zu betrachten.
Anzustreben ist eine rechte tiefe Trennung zwischen 2 und 3 kHz, was zum einen eine relativ große Hochtonkalotte notwendig macht (25 mm oder grösser), zum anderen eine saubere Trennung mit der Frequenzweiche (ich möchte aktuell (noch) kein aktiv getrenntes Vielkanalsystem aufbauen – folgt vielleicht später).
Diese Anforderungen und vor allem die auch begrenzten Angebote (bei guter bis sehr guter klanglicher Qualität) im 10cm – Größenbereich führten mich dann letztlich zu den Hersteller „Audio System“ bzw. „German Maestro“ (Folgeunternehmen der ehemaligen MB Quart, die heutige Vertriebs-Marke MB Quart ist was ganz anderes); beides deutsche Anbieter („Badner“ bzw. „Schwobe“) und nicht im untersten Preissegment angesiedelt.
Schlussendlich habe ich mich für das „Audio System HX 100 SQ Evo“ entschieden, dazu kommen noch die Hochtöner-Gehäuse „ALU EI HS25BL„. Für die Tief-/Mitteltöner dann noch die entsprechenden Abdeckgitter (im WoMo legt man mitunter schon mal was auf die große Fläche vorne). Die mitgelieferte Frequenzweiche lässt sich in weiten Bereichen anpassen, so dass eine Abstimmung ohne massiven Eingriff durch den DSP des Zenec (der nur ein Summenequalizing für alle Kanäle bietet) möglich sein wird/sein sollte. Die Frontlautsprecher werden dann bei 100 – 125 Hz Hochpass gefiltert betrieben und sind dann von nahezu vom Bass abgekoppelt.
Das gewählte System sind noch kein absolutes Car-HiFi-Highend, aber das soll es auch nicht werden. Dennoch qualitativ definitiv auf einen ganz anderen Niveau wie die Original verbauten.
Das Lautsprechersystem wird nun demnächst eingebaut und dann mit dem ATB-Messsystem eingemessen und mit dem Gehör feinabgestimmt.