Zafira-Tourer CDTI
Der OPEL Zafira-Tourer war 2012 meine Wahl für einen VAN, der aber nicht eine typ. Familienkutsche sein sollte. Er sollte auch nicht die Größe eines VW Sharan oder Ford Galaxy haben. Dazu suchte ich auch ein Fahrzeug mit einem nicht so Mainstream – haften Design – was mich letztlich eben zu Opel führte.
und nun OPEL …..
Besonders gefiel mir am Zafira-Tourer das Frontdesign mit dem großen Lichtelement, aber auch ein besonderes Ausstattungsdetail, er hat in der hinteren Sitzreihe die Möglichkeit aus einer Bank zwei Einzelsitze zu machen (nach innen und hinten versetzt), dazu dann eine nahezu riesige Mittelarmlehne. Das ergab dann einen geräumigen 4-Sitzer – hinten mit Lounge-Charakter – genau was ich suchte.
Gekauft als Neuwagen, geliefert Ende November 2012, ein VAN – weil ich nicht mehr so tief sitzen wollte und dennoch einen geräumigen Viersitzer wollte. Auch als gut motorisiertes Zugfahrzeug für den Anhängerbetrieb mit einem 1.600kg schweren Wohnwagen. Ausstattung mit adaptivem Xenon-Scheinwerfern, LED-Rückleuchten und ansonsten als „Innovation“ (ziemlich komplett), besonders hervorheben konnte man die guten Sitze vorne (AGR-Sitze Li&Re).
Lieferzeit lag bei rund 6 Monaten, Fahrzeug gebaut in Bochum (Motor in Kaiserlautern, Getriebe in Wien, also mit hoher Fertigungstiefe im deutschsprachigem Raum).
Zafira-Tourer im Winterset
– Fahrleistung (OK, damals gab es noch keine BEV…)
Bumms hatte er genug, Drehmoment von 380Nm (kurzzeitig über 400Nm – Boost), der Motor voll fahrbar ab 1500 1/min.
Trotz seiner NUR 165PS etwas schneller als VW Touran/Sharan (mit deren nom. 170PS Diesel), GPS-gemessene 227km/h (die ich in den rund
150 Tkm die ich das Fahrzeug fuhr nur einmal über ein Strecke von knapp 20km gefahren bin) lief er.
Über die gesamte Nutzungszeitzeit kam ich, bei etwa 8000km Anhängerbetrieb (etwa 5% der Gesamtfahrleistung), hier Wohnwagen – das kleine Hängerchen (EDUARD 1350kg) zählt nicht, auf einen Durchschnittsverbrauch über alles von 6.91 l/100km.
Ein Werte den jeder VW Touran oder Sharan locker unterbieten konnte, aber ….
dafür war dieser Opel-Motor (B20DTH), wie sich später zeigte, auch nicht am Diesel-Gate beteiligt (Anmerkung: Weniger Stickoxide bei höheren Drehzahlen erreicht man mit etwas fetterer Verbrennung – ergo ist der Verbrauch zwangsweise etwas höher – aber die Abgaswerte eingehalten – EURO5 ist so locker erreichbar).
In Bezug auf die Fahrzeughöhe und seinem Leergewicht von rund 1850kg leer jedoch akzeptabel – er war kein Leichtgewicht.
Die Jahresfahrleistung betrug anfangs immer etwa 17-19 TKm/a, obwohl ich den Wagen teilweise auch für berufliche Reisen nutzte. Seit wir ein Wohnmobil haben, fiel die Jahresfahrleistung auf
12-14 TKm/a, im ersten „Corona“-Jahr kamen sogar nur 8000km zusammen (wo sollte man denn auch hin ….).
Insgesamt war ich, auch wenn der Wagen einige ungeplante Werkstattaufenthalte hatte, recht zufrieden – aber halt wieder ein Fahrzeug, das während der Gewährleistungszeit mehrfach zur Nachbesserung die Werkstatt gesehen hat (alle meine zuvor neu gekauften Fahrzeuge waren in den ersten zwei Wochen in der Werkstatt – teilweise auch mit Totalausfällen).
Im Einzelnen traten folgende Probleme auf:
– Nach 2 Wochen – Defekt der Scheinwerferhöhenverstellung und Ausfall der Adaptionsfunktionen der Scheinwerfer.
Ursache: Defekter, weil falsch montierter Messstab der Achshöhenmessung an der Vorderachse (ja Opel hat dies auch vorn, nicht nur an der Hinterachse)
– Nach 4 Wochen – Rubbelndes Geräusch der Bremse HA beim Rückwärtsfahren und Bremsen
Dazu war der Wagen dreimal in der Werkstatt – da Problem zwar Opel bekannt, aber ein dreistufiges „Beseitigungsprogramm“. Schritt 1: Bremsklötze ersetzen, Schritt 2: Bremsklötze und Bremsscheiben ersetzen, Schritt 3: Dann endlich die Schwingungsdämpfer montieren – nach diversen Internetforen die einzig funktionierende Lösung.
Zafira-Tourer mit Parkschaden hinten links
– Nach 25 Monaten – Kühlwasserverlust, Ursache AGR-Ventil-Kühler
Dies ein recht zeitintensiver Fehler (4.5h Arbeit), wurde auf Kulanz gemacht, aber erst nachdem ich darauf hinwies, das dies ein bekannter Fehler an der Motorenbaureihe B20DTH ist, die ja seit mehreren Jahren schon im Opel Insignia eingesetzt wurde (Internet – Foren lesen ist doch manchmal hilfreich).
– Ab 50 Tkm – manchmal hat Kupplung nicht sofort Kraftschluss.
Zeigte sich nur unter Volllast (im Bereich des maximalen Drehmomentes) und war stark von den Außentemperaturen abhängig. Recht schnell stellte sich heraus, das die Ursache ein falsch ausgelegtes Zweimassenschwungrad (Hersteller LUK) ist. Wäre er ab 01/2013 gebaut worden, hätte er schon das Nachbesserte gehabt.
Dies führte aufgrund von Drehmomentspitzen (die ja das Federsystem des Zweimassenschwungrades abfängt) zu kurzzeitigen Kraftschluss-Verlusten an der Kupplung.
(Seitens LUK gab es auf deren Webseite auch einen „O-Ton“ – man möge das Fahrzeug nicht mit Anhänger bewegen ?!?).
Letztlich führte dies zu einem übermäßigen Verschleiß der Kupplung – die war dann bei 125TKm auch am Ende – eine Reparatur mit weit über 10h Arbeitszeit und den damit verbundenen Kosten….
Ansonsten gab es nix an Reparaturen, bis auf die normalen Verschleißgeschichten an Bremsen und Reifen.
